Der Wirtschaftspsychologiekongress für Studierende in Würzburg

Rückblick

Das stetig wachsende Feld der Wirtschaftspsychologie bietet mittlerweile mannigfaltige Möglichkeiten für Psychologen sich in Berufen verschiedenster Art zu verwirklichen. Unter Studierenden herrscht dennoch eine gewisse Unsicherheit bezüglich der Fragen: Wie und wo kann man als Psychologe in der Wirtschaft arbeiten? Wie finde ich meinen Weg dorthin? Was sollte ich dafür mitbringen?

 

Bei einem Treffen des BDP, Sektion Wirtschaftspsychologie, und der Fachschaftsinitiative Psychologie der Universität Würzburg entstand die Idee einen Kongress zu organisieren, der Studierenden Antworten auf genau diese Fragen geben soll. Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit fand am 28. und 29. Oktober der deutschlandweit erste Wirtschaftspsychologiekongress für Studierende in Würzburg in statt.

 

Der Kongress war schließlich ein Gemeinschaftsprojekt der Sektion Wirtschaftspsychologie im BDP und im BDP-S, der Fachschaftsinitiative Psychologie der Universität Würzburg sowie der Professur für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie um Prof. Tanja Bipp.

 

Das Interesse an dem Kongress war enorm - die Plätze waren innerhalb eines Monats nach offizieller Bekanntgabe vergeben und es bildete sich eine lange Warteliste. Die TeilnehmerInnen kamen dabei nicht nur aus Würzburg, der Kongress zog Menschen aus allen Regionen Deutschlands und sogar dem europäischen Ausland an. Für die Studierenden anderer Städte organisierte die Fachschaftsinitiative Psychologie kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten bei Würzburger Studierenden. Durch das Couchsurfing konnten die Kosten für die Teilnehmenden niedrig gehalten werden.

 

Den ersten Kongresstag leitete Herr Prof. Kanning mit einer Keynote ein.

Er kritisierte, dass Personalauswahl häufig auf Basis des Gefühls und nicht anhand wissenschaftlicher Kriterien betrieben würde. Die Personalauswahl zu professionalisieren werde die Aufgabe der methodisch gut ausgebildeten Wirtschaftspsychologen, so Kanning. Mit seiner fundierten Kritik, die er mit zahlreichen Praxisbeispielen untermauerte, begeisterte Herr Kanning die Studierenden - definitiv ein optimaler Einstieg in den Kongress.

 

Den zweiten Kongresstag läutete Prof. Sandra Ohly mit einem Vortrag über die Kreativität in der Arbeitswelt ein.

Den Psychologiestudierenden, denen das Konstrukt der Kreativität im Studium häufig noch nicht begegnet ist, wurden dadurch interessante Einblicke geben.  

 

Beide Keynotes sorgten noch im Nachhinein für viel Gesprächsstoff und teilweise auch erregten Diskussionen. Abgerundet wurde jeder Kongresstag mit Impulsvorträgen und Workshops, in der die Studierenden zusätzlich Einblick in Berufsfelder und spezifische Aufgabenstellungen für Wirtschaftspsychologen erhielten.

 

“Es war spannend für mich zu sehen, wie Theorie und Praxis ineinander übergehen”

zeigte sich ein Teilnehmer im Anschluss an einen Workshop begeistert. Als sehr positiv wurde auch die Vielfalt der vorgestellten Berufsfelder empfunden, die von klassischen wirtschaftspsychologischen Themen der Personalauswahl und Personalentwicklung über die Gesundheitsförderung in Unternehmen bis zur Optimierung von Fahrerassistenzsystemen in großen Automobilfirmen reichte.

 

Neben dem regulären Programm nutzten auch viele die Möglichkeit, im Rahmen eines “Kontaktcafés” sich mit den Referenten oder Vertretern des BDP auszutauschen und ihnen persönlich Fragen rund um ihren Beruf und auch den Berufsverband zu stellen.

 

Kulinarisch wurden die Teilnehmenden durch die Fachschaftsinitiative Psychologie versorgt, bei der Auswahl von verschiedenen Salaten, Butterbrezen, Kuchen, Muffins und mittels einem Raclette hergestellten Käsebrots, war für jeden Teilnehmer etwas Leckeres dabei. Am Freitagabend bot sich während eines Networking-Events Gelegenheit zum entspannten und ungezwungenen Austausch: Zunächst wurde den Gästen aus anderen Städten die Würzburger Weinkultur durch eine Führung durch eines der ältesten Weingüter Deutschlands nähergebracht. Anschließend gab es Abendessen in einem mexikanischen Restaurant, in welchem im Besonderen das Kennenlernen und die Vernetzung im Vordergrund standen.

 

“Mir hat der Kongress viele Facetten der Wirtschaftspsychologie gezeigt, die ich vorher gar nicht gekannt habe. Das hat mir viele Perspektiven für meinen späteren Beruf gegeben”

konstatierte eine Teilnehmerin am Ende des zweiten Kongresstages. Insgesamt fiel das Feedback äußerst positiv aus.

 

Nicht wenigen blieb der lockere Kontakt mit den Referenten und anderen Studierenden in guter Erinnerung. Zuletzt war von vielen Seiten der Wunsch zu hören, in Zukunft erneut einen solchen Kongress zu veranstalten – das wohl größte Kompliment für die Organisatoren.

 

Bei aller Arbeit - uns als Vertretern der Fachschaftsinitiative hat das viel Spaß bereitet!

 

Christoph Brielmaier & Sebastian Burger

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